Im Mittelpunkt der Arbeit von Lars Petereit steht die Repräsentation der gesamten Wertschöpfungskette der Wärmepumpe. Als Referent für Politik und Energiewirtschaft beim Bundesverband Wärmepumpe e.V. bündelt er die Interessen der Hersteller, Energieversorgungsunternehmen, Architekten, Planer und Handwerker, die sich der Wärmepumpe verschrieben haben.
Im Gespräch mit Amprion zu seiner Systemvision 2050 spricht er über die Zukunft der Elektrifizierung und Dinge, die sich dringend ändern müssen. Im Video beschreibt Petereit außerdem, welche Erkenntnisse aus der Systemvision vom Bundesverband Wärmepumpe für ihn von besonders großer Bedeutung waren und warum er es spannend fand, sich an der Systemvision zu beteiligen:
Erkenntnisse aus dem Video sind insbesondere:
Erneuerbarer Strom wird der Hauptenergieträger werden. Andere Energieträger, wie zum Beispiel Wasserstoff, werden auch eine große Rolle spielen, allerdings ergeben verschiedene Einsatzbereiche unterschiedlich viel Sinn.
In den nächsten 10 Jahren muss daher insbesondere auf Kompatibilität geschaut werden und wiederholt für verschiedene Einsatzbereiche gefragt werden: Wo sollte welcher Energieträger im Fokus stehen?
Aktuell sind die Vorteile einer Elektrifizierung klar zu erkennen, wo möglich sollten demnach genau diese Prozesse angestoßen werden. Insbesondere im Wärme- und Mobilitätssektor spielt die Elektrifizierung eine große Rolle, weil sie hier zu besonders großer Emissionsreduzierung führt.
Die Energiewende wird insbesondere durch unfairen Wettbewerb zwischen den Energieträgern ausgebremst. Grüner Strom ist weiterhin zu teuer und fossile Brennstoffe wie Öl und Gas zu günstig. Petereit sagt klar, dass sich dies ändern muss, um Signale für die richtige Entwicklung zu senden.
Im gesetzlichen Rahmen muss es sich außerdem für Bürgerinnen und Bürgern mehr lohnen, Flexibilität zur Verfügung zu stellen.
Hier fordert Petereit insbesondere die Ermöglichung dynamischer Tarife, welche den tagesaktuellen Börsenstrompreis, sowie die verfügbare Menge an erneuerbaren Energien mit in den Stromtarif hineinbeziehen.
Die Gesamtstromerzeugung in Deutschland beläuft sich auf 992 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2050, wobei rund 75 Prozent aus Wind- und Solarstromerzeugung stammen. Die übrigen 25 Prozent werden vor allem durch Gaskraftwerke zur Verfügung gestellt, die Wasserstoff als Brennstoff nutzen.
Dezentrale Wärmepumpen benötigen im Zieljahr für den Bereich Raumwärme 75 TWh Strom, Großwärmepumpen für die Fernwärme 13 TWh. Zusammen mit Umgebungswärme aus Luft, Erde und Wasser werden dar-aus in Summe 271 TWh Wärme bereitgestellt.
Die Nachfrage nach Wasserstoff in Deutschland wird 2050 auf 623 TWh steigen, wobei er nahezu vollständig importiert wird.